Beerdigung Ferenc Hottya
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Abdankung |
am 1. 2. 2007, 15.00 Uhr am Stadtpfarrfriedhof in
Baden |
Musik:
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Franz Schubert: „Ave Maria“
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Lena
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Begrüssung
Hallo liebe Familie, ihr lieben
Freunde und Trauergäste
Hallo Ferenc Schatz!
Wir sind heute hier alle beisammen,
um von dir Abschied zu nehmen, um uns gemeinsam an dich zu erinnern, mit
dir zu sprechen und ganz fest an dich zu denken.
Für jeden von uns hast du, lieber
Ferenc, eine ganz bestimmte, besondere Bedeutung. Jeder hat seine
Gefühle und Gedanken, die er mit dir teilt, seine persönlichen
Erlebnisse, an die er sich erinnert.
Dein Leben war unglaublich
vielfältig, du hast Dinge miterlebt, die so mancher von uns sich gar
nicht vorstellen kann, hast deine Träume nie aus den Augen verloren und
bist auf deinem Weg vielen Menschen begegnet. Manche wurden zu deinen
Freunden, zu deinen Verbündeten, zu Kollegen oder Partnern. Einige von
diesen Menschen wurden zu deiner Familie.
Zwei Menschen, die dir immer nahe
gestanden haben, stehen jetzt hier bei mir. Sie werden nun deine
Geschichte erzählen…
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Balu & Raffi
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Lebenslauf
Absolviert 1977-81 die HTL in
Bautechnik und Hochbau mit Matura sowie eine künstlerische Ausbildung
als Dekorateur und Grafiker an der Volkshochschule. Architektur und
Kunst ist absolut seine Linie, nur Zeit und Ort lassen es nicht zu sich
darin zu entfalten. Die Grundlinien in diesem Beruf sind von der
Diktatur bestimmt. Ferenc sieht keine Chance seine eigenen Ideen in
diesem Rahmen zu verwirklichen.
Danach 19 Monate Bundesheer unter
unvorstellbaren Bedingungen. Diese Zeit raubt ihm viel seiner Energie
und Kraft.
1982-84 Ausbildung zum
Optikermeister. Das Design und die Anfertigung von Brillen, sind
schließlich eine Möglichkeit in irgendeiner Weise frei denkend kreativ
und handwerklich tätig zu sein – trotzdem nicht gerade die Erfüllung
seines Lebens. Eigene Entscheidungen zu treffen, geschweige denn
selbstständig etwas auf die Beine zu stellen ist, wie gesagt, in diesem
Land zu dieser Zeit beinahe undenkbar.
1988 - Nach einer aufregenden
Flucht aus dieser diktatorischen Zange, landet er schließlich in
Österreich.
Die ersten vier Jahre in Österreich, angestellt bei „Herlango & Fabrini“
als Optikermeister. 28 Jahre Ostblock ohne politisch zu agieren prägen,
es macht ihm die Integration in die neue Umgebung nicht gerade leicht.
Doch er kommt zu der Erkenntnis „nur“ mit dem Schock der Freiheit zu
kämpfen.
In Sprache Deutsch waren ihm „Mini-ZIB“, der humorvolle „Alf“ und
Pseudohero „Night Rider“ gute Lehrer.
1993 – angestellt bei Schildermaler
und -hersteller Ebinger. 94 angestellt als Dekorateur bei einem kleinen
Unternehmen.
Weihnachten 1994 „DAY 0“ seines
künstlerischen Werdegang
Ein Freund (Laszlo S.) macht ihm
eine Airbrush Ausrüstung zum Geschenk. Wie ein Virus verbreitet sich die
Kunst des Luftpinsel
in seinem Kopf. Ferenc startet die ersten Versuche seine Gedankenwelt
mit Hilfe dieser Technik auf´s Papier zu bringen. Später wurden alle
möglichen Objekte gestaltet. In dieser Zeit der Entwicklung ist seine
langjährige Freundin (Claudia D.) DIE große Stütze.
März 1995 – erste kleine
Ausstellung seiner Werke in einem Papiergroßhandel und Künstlerzubehör
in Wien.
Kurze Mitarbeit beim Aufbau des „Airbrush Center Lenz“ in Wien. Ab
Sommer diesen Jahres erste Schritte zur Selbstständigkeit.
Gemeinsam mit Peppi Neuber Gründung des Studios „Vienna Art FX“. Für
Ferenc steht jedoch immer noch seine Kunst im Vordergrund. Er beschließt
seinen eigenen Weg zu gehen.
1998 – Mit der Gründung von ART OF
COLOURS war es ihm endlich möglich seine Ideenwelt in eigenem Stil und
Rahmen zu vermitteln. Er gestaltete zahlreiche Autos, Bikes, und Lokale
mit der Kunst des Luftpinsel für Privatpersonen wie auch Großkonzerne
und schaffte sich dadurch österreichweit einen Namen.
Er fand Faszination darin, den menschlichen Körper als Medium für
künstlerische High-lights zu verwenden. Vor allem der weibliche Körper
quasi als lebendige Leinwand.
Bodypainting wurde für Ferenc zu
einem wichtigen Thema. Gleich nach seinem ersten öffentlichen Auftritt
im „Schlosshotel Wörthersee“, erkannte Alex Barendregt (Gründer des
internationalen Bodypainting Festivals in Seeboden
www.bodypainting-festival.com) seine unverkennbare Kunst der
Körpermalerei und lud ihn ein auf das erste Bodypainting Festival nach
Kärnten.
Seine Einzigartigkeit und Kreativität in dieser Kunst brachte ihm 2000
den Europameistertitel.
Ferenc ist der einzige Künstler aus
Österreich, der bis heute jedes Jahr am Bodypainting Festival einen der
ersten drei Plätze entgegen nehmen konnte (offizielle Liste der
Platzierungen des Bodypainting-Festival 1998 bis 2005).
Europameister Airbrush 2000
Vize Europameister Airbrush SFX 2001
Vize Pro Weltmeister Airbrush 2002
3. Platz Weltmeisterschaft Airbrush 2003
3. Platz Weltmeisterschaft Airbrush 2004
1. Platz Weltmeisterschaft Airbrush 2006
Neben der Karriere als Bodypainter
sind seine Airbrushkünste auf Autos und Motorrädern nicht in den
Hintergrund gerückt. In zahlreichen Zeitschriften sind seine Werke
veröffentlicht und auf verschiedenen Wettbewerben mit ersten Plätzen
ausgezeichnet.
Zurzeit arbeitet Ferenc an seiner
neuen Galerie, die er schon nächstes Jahr im Rahmen eines großen
Konzerns präsentieren wird. Zu sehen wird es sowohl abstrakte Malerei,
sowie auch digital bearbeitete Kunstwerke geben.
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Musik:
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Bette Midler: „The Rose“
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Alex
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Nachruf Bodypainting-Festival
Es ist ein grauenhaftes Gefühl zu
erfahren, dass jemand der ein Teil deines Lebens war einfach an einen
Platz geht, den man nicht erreichen oder erfahren kann.
Wir gewöhnen uns an eine
Freundschaft, die lange Zeit währt. Manchmal ändern sich diese
Freundschaften, sie wachsen oder enden. Es ist schön, dass man die Wahl
hat, sich für den wachsenden Weg zu entscheiden.
Wenn jemand einem nahe steht,
nehmen wir es als selbstverständlich, dass dieser immer bei uns sein
wird. Der Tod von Ferenc war für uns alle unerwartet und schockierend.
Genau 10 Jahre ist es her, dass ich
das erste Mal die Bodypainting-Kunst in meinem Kopf bekommen habe.
Genau 10 Jahre ist es her, dass ich ihn das erste Mal angerufen habe, um
ihn nach Seeboden zu bitten, um an einem Treffen von Bodypainting
Künstlern teilzunehmen.
10 lange Jahre hat er mich begleitet, mich inspiriert, mich unterstützt
und in dem Sog seiner positiven Energie hat er viele andere mit diesem
Festival verbunden.
Er war ein großer und großartiger
Teil der Szene und Bindeglied zwischen Leuten aus der ganzen Welt. Er
war von vielen Künstlern nicht nur wegen seines künstlerischen Talentes
respektiert worden, sondern vor allem wegen seiner liebevollen Art.
Lange Zeit haben wir ihn gekannt
und es als selbstverständlich genommen, ihn noch viele weitere Jahre als
Freund zu haben. Nun ist mir diese Entscheidung genommen worden. Die
Wahl, die mir jetzt noch bleibt, ist seinen Geist in Erinnerung zu
behalten – voller Kreativität, Ideen, Ausdruck und vor allem seine
weltoffene Herzlichkeit.
Ich glaube nicht daran, nur die
Trauer alleine in meinem Herzen zu behalten, wenn er in seinem Leben
voll positiver Energie gewesen ist. Und wenn ich an Ferenc denke, so
möchte ich jemanden anrufen, der ihn ebenso geschätzt hat, um über ihn
zu sprechen.
Fehlen wirst du mir, unserer
Gemeinschaft, unserer Bühne, aber in unseren Köpfen und Herzen wirst du
immer da sein.
(Alex Barendregt – World Bodypainting Festival / World Body Painting
Association)
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Fredi & Alex
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Nachrufe deiner Freunde
Raphael Leb hat im Internet auf der
Homepage von Ferenc ein Forum eingerichtet, wo Nachrufe für Ferenc
geschrieben werden können. Vielen Dank Raffi! Innert kürzester Zeit sind
über 40 Nachrufe eingegangen und der Tenor ist durchwegs einhellig. Es
verlässt uns ein lieber Mensch, niemand kann es verstehen, Ferenc fehlt
uns allen.
Es ist nicht möglich, alle diese
Nachrufe zu verlesen. Aber wir wollen an dieser Stelle doch noch einige
kurze Ausschnitte zitieren:
Du hast gezeigt welche Stärke
entstehen kann wenn Du Dich am schwächsten fühltest. DER Künstler der
vergänglichen Kunst ist abgetreten, und es bleibt so vieles. (Dirk)
So viele Ideen sind noch nicht
verwirklicht – so viele Worte sind noch nicht ausgesprochen… meine Seele
ist zerrissen und ich mache mir riesige Vorwürfe: warum habe ich nicht
einmal mehr telefoniert oder geschrieben, warum habe ich mich in deiner
schweren Zeit nicht mehr um dich gekümmert? Ferry, du hast mir so viel
gegeben und durch deine eindringlichen Denkanstösse auch versucht,
einige Weichen in meinem Leben zu stellen. (Fredi)
DANKE FÜR DEINE LANGJÄHRIGE
FREUNDSCHAFT
DANKE FÜR DEINE WEISHEIT
DANKE FÜR DEINE EINZIGARTIGKEIT
DANKE FÜR DEINE EHRLICHKEIT
DANKE FÜR DEINE DISKUSSIONEN
DANKE FÜR DEINE KUNST
DANKE FÜR DEINE KRITIK UND FÜR DEINE RATSCHLÄGE
DANKE FÜR DEINEN ANSPORN WIR BEIDE WAREN IMMER SUCHENDE
DU WIRST IN JEDEM MEINER PINSEL SEIN! FREI NACH DEINEM LIEBLINGSZITAT:
"Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele!" (CHRIS)
Erinnere dich an unseren Spruch:
Wir Menschenkinder sind Engel mit einem Flügel. Um fliegen zu können
müssen wir uns umarmen. Ich umarme dich in Gedanken. Irgendwann können
wir wieder gemeinsam fliegen. (Sigi)
Wieso bloss merkt man immer erst wie sehr man einen Menschen geliebt
hat wenn er nicht mehr da ist? FERENC ich hab dich lieb und ich werde
dich immer in meinem Herzen tragen.
Danke für deine Freundschaft. (Mike)
Du zeigtest mir, wie du - ein
begnadeter Künstler - auch anderen Künstlern Respekt entgegenbringen
konntest… Du schenktest mir die Möglichkeit, dich kennen zu lernen - als
sehr ehrlichen und warmherzigen Menschen mit großen Gefühlen. Und dafür
danke ich dir... Du wirst mir fehlen als großartiger Künstler und noch
viel mehr als Freund! (Janny)
Ich konnte Dich als immer
fröhlichen, hilfsbereiten und liebevollen Menschen kennen lernen. Deine
Kunstwerke, werden uns immer an Dich erinnern. Du bist nicht gestorben,
sondern uns nur voraus gegangen. (Harald)
Wenn du in den Raum getreten bist,
ist die Sonne aufgegangen. Dein Lächeln, deine Gestik, deine
Mimik...alles strahlte Lebensfreude aus. Du bist für mich der kreativste
Mensch den ich kenne. (Katja)
Ich kenne nur wenige Menschen,
denen das Geben mehr bedeutet als das Nehmen. Ferenc war einer dieser
kostbaren Menschen. (das gesamte Vollgas-Team)
Es gibt Menschen im Leben, die man
nicht lange kennt und trotzdem nehmen sie einen ganz besonderen Platz in
deinem Herzen ein. Sie bereichern dich und verändern deine Art und
Weise, Dinge zu betrachten. Ferenc, du warst eine dieser besonderen,
sehr selten zu findenden Personen für mich. In schwierigen Zeiten hast
du mir Kraft gegeben, obwohl du selber wenig davon hattest - egal wie
spät es war. Du hast gewusst wie es mir geht, ohne mich danach fragen zu
müssen. Deine Ehrlichkeit, deine Kritik und deine Anregungen waren mir
enorm wichtig. Doch egal ob wir einer Meinung waren oder nicht, du hast
mich immer so akzeptiert wie ich bin. Du hattest diese besondere Gabe,
jemandem in die Augen zu schauen und zu wissen, wie derjenige fühlt.
Meine Tränen kann ich nicht verleugnen, aber ich möchte in Zukunft auch
lächeln und an die schönen Momente zurück denken, die ich mit dir,
diesem wundervollen, gütigen, ehrlichen, offenen, starken und weisen
Menschen verbringen durfte. (Desi)
Du bist und warst der
gefühlvollste Mensch den wir je kannten. Es war eine Bereicherung in
unserem Leben dich kennen gelernt zu haben. (Mike und Conny)
Als ich Dich vor sehr langer Zeit
kennen lernte, wusste ich nicht, dass es so tiefsinnige und ehrliche
Freundschaften gibt! (Balu)
Ich danke dir für .....
die wundervolle Zeit, die wir
miteinander verbringen durften
die Nächte die wir uns um die
Ohren geschlagen haben
die Zeit wo wir einfach nur Spaß
hatten und den Ernst des Lebens hinter uns ließen
dass du da warst wenn es mir
schlecht ging
deine Freundschaft, deine
Offenheit, deine seelische Unterstützung
dass du mich immer zum Lachen
gebracht hast
Ich hab einfach so einen
Menschen wie dich kein zweites Mal in meinem Leben getroffen. (Stefan)
Deine Kunst hat mein Leben geprägt
und deine Stärke zu kämpfen wird mir immer ein Vorbild sein. (Charlie)
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Musik:
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Söhne Mannheims: „Und wenn
ein Lied…“
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Fredi
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Licht für Ferenc
Ferenc mein kleiner ungarischer
Bruder, du Fels in der Brandung, mein Knuddelbär – wo bist du?
Liebe Lena, liebe Angehörige und
Freunde, liebe Mittrauernde.
Wir müssen heute Abschied nehmen
von Ferenc Hottya. Noch ist es für uns alle unfassbar, dass er nicht
mehr unter uns weilt. Aber das Grab macht es uns deutlich, dass es so
ist und wir hier zurückbleiben müssen. Da ist die Grenze, die wir nicht
überwinden können. Im Moment sehen wir nur das Dunkle dieses Grabes. Was
auf der anderen Seite ist, Licht, Wärme, Geborgenheit, können wir nur
erahnen und hoffen. Das hat noch niemand von uns mit eigenen Augen
gesehen. Aber die Hoffnung darauf ist uns gegeben, durch Jesus Christus,
der sagt:
„Ich bin das Licht dieser Welt.
Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern wird
das Licht des Lebens haben.“
(Joh 8, 12)
Im Vertrauen auf diese Verheissung
nehmen wir Abschied von dir, Ferenc. Du hast das Tor durchschritten –
wir bleiben zurück. Zurück bleiben alle die, die dich mochten, liebten
und die zu dir gehört haben.
Egal in welche Religion wir
hineingeboren wurden – egal zu was wir uns bekennen. Wir finden überall
grundlegende Elemente, die sich an manchem Ort sehr ähnlich sind und die
uns Trost spenden.
Die Christen sagen: wir geben
deinen Körper zurück zu Stein und Erde, wo wir alle herkommen und wir
vertrauen darauf, dass du bei Gott geborgen bist. Dort wird dir deine
Last abgenommen und deine Fragen finden eine Antwort. Unsere Liebe und
unsere Wärme aber bleiben bei uns, bei denen, die dich lieb gehabt
haben. In der Liebe, die uns mit dir verbindet, lebst du weiter.
Die Indianer haben beinahe die
gleiche Sichtweise: Dein Körper ist entstanden aus Mutter Erde – zu
Mutter Erde gehst du heute zurück. Wenn ich es mit den Worten der
Indianer sage, so danke ich Mutter Erde, dass wir dich als lieb
umsorgenden Vater, als wahren Freund, als warmherzigen Menschen und als
einen unwahrscheinlich begnadeten Künstler unter uns haben durften. Ich
bitte Mutter Erde, dass sie dich, lieber Ferenc, mit all ihrer Wärme
geborgen in ihren Schoss aufnimmt.
Es gibt Gegenden, wo man zu einem
Friedhof auch „Gottesacker“ sagt. Das ist eigentlich eine sehr
hoffnungsvolle Bezeichnung. Der Friedhof ist mit diesem Namen nicht nur
ein Ort, der das aufnimmt, was am Ende unseres Lebens zurück bleibt. Ein
Acker ist ein Boden, der bearbeitet wird, damit darauf etwas wächst. Auf
einem Acker wird gesät und geerntet.
Der Kreislauf vom Werden und
Vergehen, den wir in der Natur erleben, hilft uns verstehen, was mit dem
Glauben an Auferstehung gemeint ist. Wie ein Samenkorn in der Erde,
müssen wir sterben, damit neues Leben entstehen kann. Wie eine Pflanze
aus dem Samenkorn wächst, so werden wir zu neuem Leben auferweckt.
Ferenc du bist dem Licht entgegen und du lässt uns
alleine hier zurück. Du würdest das mit Sicherheit nie machen, wenn du
nicht hundert Prozent wüsstest, dass für uns alle gesorgt ist. Es ist
nun unsere Aufgabe, das Licht das du in uns angezündet hast weiter zu
tragen – hinaus in die Welt – hinaus zu den Menschen.
In vielen Kulturen ist es ein alter Brauch, dass immer
wenn jemand gestorben ist, eine Kerze angezündet wird, als Zeichen
dafür, wo wir alle darauf zugehen. Diesmal ist es an uns, dies zu machen
– zum Andenken an Ferenc und für uns zum Trost.
Lena wird nun die erste Kerze für Ferenc anzünden und
dieses Licht weitergeben. Alle die möchten, dürfen dann nach vorne
kommen, ihr eigenes Licht für Ferenc anzünden und es hier vorne
abstellen. Unseren Dank, unseren Schmerz, unsere Fragen – all das legen
wir mit diesem Licht der Liebe hier vorne für Ferenc hin, damit er mit
unserer Hilfe seinen Frieden finden kann.
Lieber Ferenc: mein Herz bleibt bei dir – du wirst
ewig in Erinnerung bleiben!
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Musik:
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Depeche Mode: „Somebody“
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Lena
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Mein Baby
Mein Baby, meine Liebe! Wir haben
uns gefunden und nicht mehr losgelassen, teilten jeden unserer Gedanken,
jedes Gefühl miteinander – 24 Std. am Tag. Du kennst mich so gut… wohl
besser, als ich mich selbst kenne. Ich wusste nicht, was Liebe ist, bis
ich dich getroffen habe.
Ich hab’ hier einen Brief von dir,
den hast du mir im Sept. letzten Jahres geschrieben. Als ich ihn damals
gelesen habe, wusste ich noch nicht, was er für eine Bedeutung haben
wird. Jetzt lese ich ihn mit einem anderen Bewusstsein…
Du schreibst:
“Gott oder Joda sei Dank, ich habe derzeit Begegnungen der dritten
Art, und statt Fürchten habe ich gelernt auf viele Dinge und kleine
Zeichen zu achten. Anscheinend bin noch empfindlicher geworden denn je.
Aber dieses mal nicht ins negative!! Bis dato… habe meine Kräfte
wegfliessen gespürt… und jetzt ist merkwürdigerweise alles anderst. Wenn
ich an dich und unsere Tochter denke, habe ich ein Gefühl von Erfüllung
und ich bin uuuur stolz drauf, dass ihr in meinem Herzen seid und dass
ich euch schätzen gelernt habe.
Bei eine Begegnung mit eine „LAMA“ Schüler habe erfahren die Antworten
was mich 45 Jahre schweben lassen haben. Dabei in ein Ritual (kleines)
habe unsere Beziehung dargestellt bekommen. Wir sind der Luft und Feuer!
Wir schwingen gemeinsam und irgendwie haben eine Gemeinsamkeit auf
diesem Weg!
Ich verstehe schon, warum wir trotz Verschiedenheiten so aneinander
angezogen und warum so gut harmonieren (ten).
Das Zauberwort ist noch immer „gemeinsam Schwingen“ und da der Feuer
bist, ich werde schauen, dass ich dir nie der Luft nehmen wird, sonder
egal in welches Raum dir immer gib.
Das kleine „Funken“ aus unserer Schwingung entstandene Wunder, ist
unsere Tochter. Die braucht Wärme von dein Feuer und der Luft sich zum
entwickeln von mir!
Ich bin jetzt sicher, dass es so ist…“
Ferenc, ich liebe dich.
Es erfüllt mich mit Stolz, die Mutter deines Kindes zu sein. Dass du in
mein Leben getreten bist, ist das Schönste und Beste, was passieren
konnte. Du hast mein Herz geöffnet und es strahlen lassen. Weil es diese
Liebe gibt, schlägt jetzt noch ein kleines Herz. Edina ist das Leben und
die Kraft die mir geblieben sind von dir
Was ich vermisse, jeden Tag, jede
Sekunde:
Deine Nähe, allein deine Gegenwart gibt mir geborgenes, warmes Gefühl.
Zu wissen du bist da, bei mir.
Deine Umarmungen, du drückst mich zu dir und mein Kopf liegt in deinen
starken Händen. Geborgenheit, Gelassenheit – entspannt schliesse ich die
Augen und spüre dein Herz, wie es schlägt.
Was ich vermisse:
Deine Art mich zum Lachen zu bringen. Wenn ich wieder mal von grossartig
wichtigen Dingen spreche, unlösbare Problematiken des Lebens – ein Wort
von dir, unerwartet, sarkastisch, zauberst du ein Grinsen in mein
Gesicht.
Was ich vermisse:
Dich zu beobachten, wenn du mit unserem Mädchen flüsterst und zärtlich
zu ihr bist. Sie sanft liebkost, küsst… liebst.
Mit dir zu lachen, wenn sie wieder ein neues Wort erfindet, oder
tollpatschig in deine viel zu grossen Schuhe schlüpft. Ihr gemeinsam
beim Schlafen zuzusehen und wir haben nur einen Gedanken – sie ist so
schön, sie ist so schön!
Was ich vermisse:
Mit dir zu philosophieren über die Farbe der Sterne, den Mensch Als
winziger Teil des Universums, darüber, warum wir Menschen so verschieden
sein können und – doch – wenn wir weinen, fühlen wir alle gleich.
Was ich vermisse:
Deinen Geruch, deine Wärme, deine Leidenschaft – dich zu trösten, dich
zu lieben. Dein Gesichtsausdruck beim Lesen und wenn du deine Augen
reibst… dein Rat, deine Denkanstösse, dein Lob. Deine Hände, deine Nase,
dein Zwinkern, deine Gestik, deine Küsse… deine Blicke, deinen Bauch.
Ich werde all das fest in mein Herz
schliessen, an einen schönen warmen Ort. Dieser Ort ist für immer dein.
Meine Liebe wird weiterleben und ich werde an dich denken, jeden
verdammten Tag – bis ich wieder bei dir sein kann.
Und du, mein Schatz! Mach dich auf
die Reise! Du musst deinen Weg gehen, sowie wir alle. Ich werde für
unsere Tochter stark sein, ihr von dir erzählen, von uns – dass wir
nichts mehr wollten als SIE! Diese unsere kleine Maus.
Ich liebe dich!
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Musik:
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James Blunt „Goodbye my
lover“
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Lena
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Danksagung / Mitteilungen
Ich will mich jetzt noch von ganzem
Herzen bei euch allen bedanken. Bei meiner Mama, wie Ferenc sie immer
liebevoll genannt hat, Tigermama! Danke, dass du so stark bist und immer
für mich und Edina da.
Danke mein Geschwisterpack, ihr seid so lieb und so wichtig für mich.
Danke Oma, du bist für Ferenc immer ein wichtiger Mensch gewesen.
Danke Lieber Raffi, für deine Freundschaft und Fürsorge.
Ein ganz grosses Dankeschön an Alex, Balu, Fredi und alle geliebten
Freunde - für eure tröstenden Worte und Unterstützung in dieser
schmerzvollen Zeit.
Und natürlich Danke für die vielen grosszügigen Spenden!
Wir wollen nun Ferenc an seine
letzte Ruhestätte begleiten und uns gemeinsam von ihm verabschieden.
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Am Grab:
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Fredi
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Aus Fynn’s: Anna schreibt an
Mister Gott: „Wie wird man ein Engel?“
Lieber Mister Gott
Heut muss ich dir schreiben, weil,
wir haben in der Schule aufgekriegt, einen Brief schreiben an den besten
Freund, den man hat, und ihm sagen, was ich mal werden möchte, wenn ich
gross bin und keine Schularbeiten mehr machen muss. Deshalb schreib ich
an dich, denn Fynn ist ja hier, dem kann ich nicht schreiben oder er
würd darüber lachen. Du lachst aber nie, wenn du mir beim Schreiben über
die Schulter guckst. Das find ich prima, weil, sonst würd ich vielleicht
rot werden.
Was ich mal werden möchte, ist
Engel. Das hab ich noch niemand gesagt, auch Fynn nicht. Deshalb weiss
ich noch nicht, wo man die Flügel herkriegt. Stimmt es, dass man da erst
tot sein muss? Das hat der Robbie aus der Mortonstreet gesagt, der
Torwart werden will. Der glaubt an überhaupt nichts ausser Fussball. Und
er sagt, ein Engel ist bloss dazu da, dass kein Ball ins Netz geht. Ich
möchte aber mehr tun, wenn ich mal Engel bin. Und auch nicht erst tot
sein müssen.
Ich schreib dir, weil ich glaub,
dass nur du richtig weißt, wie man Engel wird. In der Bibel steht, dass
du Engel selber machst. Da dacht ich, weil du auch mich gemacht hast vor
paar Jahren, kannst du mich auch zum Engel machen. Später mal. Aber
nicht zu spät. Jedenfalls bevor ich so alt bin wie Mrs. Cook. Dann ist
man schon zu alt, um noch fliegen zu lernen oder um noch andauernd Gutes
zu tun. Mrs. Cook tut oft nichts Gutes, wenn sie Noten gibt. Das möchte
ich später mal nicht machen. Lieber für andere die Hausaufgaben machen,
wenn sie’s nicht können. Dann wär ich fast so nützlich wie du. Ob du mir
dabei helfen kannst, würd ich gern von dir wissen. Wenn du mir zeigst,
was man als Engel alles können muss, dann würd ich bestimmt für üben.
Ganz sicher…
Stiller Abschied
Jetzt ist die Zeit gekommen, um
still Abschied zu nehmen.
Vielleicht möchten sie dies symbolisch mit der Erde machen:
Asche zu Asche - Staub zu Staub
Sie können auch eine Rose hinlegen als Zeichen, das ohne Worte
verstanden wird.
Es kann heissen: danke, oder: ich hab dich lieb…
und es bedeutet: die Liebe ist stärker als der Tod.
Anschliessend dürfen alle einen
Luftballon nehmen. Unsere letzten Wünsche, Gedanken und Hoffnungen
werden Ferenc Hottya auf dem langen Weg nach oben begleiten, wenn wir
sie dann gemeinsam zum Himmel steigen lassen.
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Musik:
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3 Songs von Depeche Mode
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Für Ferenc: „Gute Reise!!!“
Unsere Luftballons begleiten dich mit den besten Wünschen auf deinem
langen Weg nach oben
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